Ungeduld

ungeduld_bewerbungsgespräch
Bei Vorstellungsgesprächen wird man ja immer mal nach seinen Stärken und Schwächen gefragt. Und obwohl man sich ja generell eher ungern mit seinen eigenen Schwächen auseinander setzt, fällt mir gerade nach einem Bewerbungsgespräch immer eine meiner Schwächen besonders auf: ich bin unglaublich ungeduldig, wenn ich auf etwas warte, was ich unbedingt will.

Das Warten auf eine Rückmeldung nach dem Bewerbungsgespräch ist für mich eine der schlimmsten Foltermethoden, die die Arbeitswelt so erfunden hat. Gerade wenn ich den Job unbedingt will (und das will man ja idealerweise eigentlich immer, wenn man sich irgendwo bewirbt). Das ist auch eine der wenigen Situationen, in der ich mich sogar freue, wenn das Wochenende vorbei ist – weil dann besteht ja wieder die potenzielle Chance, dass sich jemand mit einem Feedback zurückmeldet. Obwohl mein Handy meistens sowieso immer nah bei mir ist, klebt es in diesen quälenden Wartezeiten geradezu an mir. Der Blick wandert alle paar Sekunden zum Smartphone und bei jeder Vibration setzt das Herz kurz aus. Nur um dann festzustellen, dass es doch nur der Newsletter vom Pizzalieferservice war. Menno.

Ich hibbele und wieder und wieder lasse ich in meinem Kopf das Gespräch Revue passieren und überlege, ob irgendwelche Anzeichen vielleicht auf eine positive oder negative Rückmeldung schließen lassen. Lassen sich meist natürlich nicht und je nach Laune hat der Film in meinem Kopf mal ein Happy End oder die Hauptperson bekommt eben doch nicht ihren Märchenprinzen, oder in dem Fall wohl eher Märchenjob. Bloß kann man die Realität eben nicht vorspulen – und das ist ja eigentlich auch gut so.

Die Erfahrung zeigt, dass die Rückmeldung sowieso dann kommt, wenn man am wenigsten damit rechnet. So widerstehe ich tapfer dem Drang auf nervige Nachfragen und übe mich weiterhin in einer Disziplin, in der ich noch viel lernen muss: Geduld.

christin

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