Anreise nach Koh Tao von Bangkok aus

Die meisten Thailand-Reisenden verbringen wohl nur ein paar Tage in Bangkok – so schön und aufregend anders die Stadt auch ist – irgendwann kann sie wirklich anstrengend werden. Dann suchen viele Reisende Ruhe und Entspannung auf einer der vielen paradiesischen Inseln im Golf von Thailand oder der Andamanensee. Nicht wenige davon zieht es auf die schöne Insel Koh Tao, die mit langen weißen Sandstränden und Palmen lockt und dabei trotzdem noch nicht komplett dem Tourismus-Boom zum Opfer gefallen ist.

Viele Wege führen nach Koh Tao

Vielen stellt sich in Bangkok die Frage, wie man Koh Tao von der Hauptstadt aus am besten erreicht. Es gibt dabei verschiedene Wege – Bus, Zug und Boot. Wir haben uns für die Variante Nachtzug und Speed Boat entschieden, mit der wir auch ganz zufrieden waren. Deswegen hier eine Zusammenfassung unserer Reise.

Augen auf beim Fahrkartenkauf

Wir haben die Fahrkarten für den Nachtzug und High Speed Catamaran direkt am Schalter im Bahnhof gekauft, dafür wird der Pass der Reisenden benötigt! Im Zug hat man die Wahl zwischen verschiedenen Klassen.

Bahnhof Hua Lamphong Bangkok

Warten am Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok

1. Klasse Schlafwagen: Soweit ich weiß hat man ein eigenes Abteil und A/C.
2. Klasse Schlafwagen mit A/C: Hier gibt es in einem Wagon viele Betten (je eins oben und eins unten), das Ganze ist klimatisiert.
2. Klasse mit Fan: Ebensfalls ein Wagon mit vielen Betten unten und oben, nur mit Ventilatoren.
Sitzwagen: Die günstigste Variante, hier muss man allerdings die ganze Fahrt lang sitzen.

Vorsicht am Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok! Lasst Euch nicht unterwegs von einer Dame oder einem Herren von der angeblichen tourist information ansprechen – sie/er fragt nett, wo ihr denn hinwollt und bugsiert Euch dann eine Etage weiter nach oben in die Reisebüros. Die machen nichts anderes als am Schalter, wollen dafür aber ordentlich mehr Geld. Wir haben dann höflich gesagt, wir müssten uns das noch einmal überlegen und sind unten an den offiziellen Schalter gegangen.

Die Reiseroute

Teil 1: Der Nachtzug von Bangkok nach Chumphon

Zugfahrkarte

Die Zugfahrkarte

Der erste und längste Teil der Reise startet vom Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok aus in Richtung Chumphon. Zugfahren in Thailand – wir waren sehr gespannt auf dieses Abenteuer! Wir hatten den Nachtzug gebucht, der um 19.30 Uhr Hua Lamphong verlässt und planmäßig um 4.13 Uhr in Chumphon ankommen sollte. Mit uns fuhren fast nur Touristen, in unserem Wagon zumindest.

Schlafwagen Nachtzug nach Chumphon

Links kann man die fertigen Schlafwagen-Betten erkennen

Das Gepäck kann man in die dafür vorgesehenen Ablagefächer legen – später befestigt der Zugführer es mit Schnüren, damit es während der Fahrt nicht umfällt. In unserem Schlafwagen waren am Anfang noch überall Sitze und es wurde Abendbrot angeboten. Wir waren skeptisch ob der Qualität  und haben lieber von unserem Proviant gezehrt, aber Freunde von uns meinten es war wohl sehr lecker! Kurz vor der Abfahrt huschten dann auch noch ein paar private Essensverkäufer durch die Wagen und haben verschiedene Dinge angeboten – das war uns jedoch hygienetechnisch dann etwas zu heiß und wir haben es lieber bleiben gelassen.

Nach und nach baute ein Zugbegleiter dann die Sitze zu Betten um und von oben wurde auch noch ein Bett heruntergeklappt. Ein frisches Bettlaken, Kissen und eine Decke lagen bereit und dann versucht man es sich so gemütlich zu machen, wie es eben geht. Wer aber jetzt aber an das fast lautlose Gleiten auf den Schienen des deutschen ICE denkt, hat weit gefehlt – das Zug hüpft langsam und seeeeehr geräuschvoll die Gleise entlang, man wird ordentlich durchgeschüttelt. Das Licht wurde leider nicht gedimmt und so war es die ganze Zeit trotz Vorhänge recht hell. In unserem Abteil mit Klimaanlage war es sehr angenehm. Jedenfalls so lange man unten lag – auf dem oberen Bett fand ich es trotz Decke super kalt und der Mann durfte dann irgendwann mit mir tauschen ;). Die sanitären Anlagen sind spartanisch – das gute alte Loch im Boden – und ein Desinfektionsmittel in der Tasche ist glaube ich ganz gut für das Hygienegefühl.

Nachtug nach Chumphon

Essensverkäufer in Bangkok

Mein Tipp: Ohrstöpsel einpacken, oben etwas Langärmliges anziehen (oder eigenen Schlafsack verwenden) und irgendwas auf die Augen legen, dann gehts wesentlich besser. Auf dem Rückweg konnte ich sogar ein paar Stunden schlafen.

Der Schaffner sagte er würde einen 15 Minuten vor Ankunft am jeweiligen Zielort wecken. Wir haben dem nicht so ganz getraut und zur Sicherheit noch das Handy kurz vor der geplanten Ankunft gestellt. Da waren wir aber noch lange nicht da. Eine Stunde später wurden wir dann tatsächlich vorgewarnt (er hatte uns nicht vergessen), dass wir gleich da seien. Dann hat es mindestens noch einmal 45 Minuten gedauert, bis wir tatsächlich in Chumphon aussteigen konnten. Macht aber nichts, da reichlich Zeit bis zur Abfahrt des Busses eingeplant ist.

Teil 2: Mit dem Bus von Chumphon zum Pier

Chumpon Hafen

Pier in Chumphon

Angekommen in Chumphon hieß es erst einmal warten und wir konnten dem Sonnenaufgang zusehen. Ab und zu gab es auch mal Besuch von ein paar Kakerlaken, also Vorsicht bei offenen Schuhen! ;) Am Bahnsteig verkaufen dort gefühlt zu jeder Tages- und Nachtzeit private Personen Essensvorräte.

Je nachdem, wo es mit welchem Boot hingehen sollte, haben wir dann an einem Schalter Aufkleber mit dem jeweiligen Zielort verpasst bekommen. Irgendwann fuhren wir dann mit dem Reisebus ca. eine Stunde bis zum Pier, dort gab es dann noch bunte Aufkleber für die Rucksäcke. Nach einer kurzen Zeit konnten wir dann auf unseren High Speed Catamaran. Das Gepäck wird beim Betreten des Bootes abgegeben und dann aufgrund der Farbe der Aufkleber am richtigen Ort wieder ausgeladen.

Teil 3: Mit dem Highspeed Catamaran nach Koh Tao

Angekommen in Koh Tao

Geschafft – Koh Tao in Sicht

Vor diesem Teil hatte im am meisten Angst – und im Endeffekt habe ich die 1 1/2 Stunden Bootsfahrt fast ganz verschlafen. Nach einem traumatischen Erlebnis auf einem Catamaran in Griechenland hatte ich mir in Bangkok extra noch Tabletten gegen Reiseübelkeit geholt, als ich die ruhige See gesehen habe dann aber doch nicht genommen. Die Fahrt mit dem Highspeed Catamaran von Lomprayah war ruhig und ich bin keine zehn Minuten nach dem Start vor lauter Müdigkeit eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als Koh Tao schon in Sicht war. Die Fahrt ist aber nicht immer so ruhig – später erfuhren wir dann in unserem Resort, dass erst vor Kurzem sehr raue See war. Puh, Glück gehabt!

Es gibt auch noch ein günstigeres Boot, das etwa eine Stunde länger braucht – da ich jedoch so schnell wie möglich wieder vom Boot runter wollte, war es mir der Aufpreis wert.

Fazit: Muss man mal gemacht haben!

Die Reisekombination mit Zug und High Speed Catamaran ist etwas teurer als die Variante mit dem Reisebus. Wir haben zu zweit für eine Strecke THB 2.510 bezahlt, das sind etwa 66,- €. Für uns war das aber immer noch die komfortablere Version, da man sich zumindest hinlegen konnte. Und es ist auf jeden Fall mal ein Abenteuer, in Thailand Zug zu fahren. Da werden die 30 Minuten Verspätung bei der Deutschen Bahn doch zu einer Kleinigkeit… ;)

Kleiner Tipp: Chumphon

Chumphon Ausflug in die Stadt

Sonnenuntergang in Chumphon

Auf der Rückfahrt hatten wir abends noch viel Zeit in Chumphon, bis unser Zug zurück nach Bangkok fuhr. Hier lohnt es sich, die schweren Rucksäcke bei der Gepäckaufbewahrung für kleines Geld abzugeben und vom Bahnhof einfach immer geradeaus in die Stadt reinzulaufen. Während eines wunderschönen Sonnenuntergangs inkl. Regenbogen haben wir uns durch die Leckereien an den Straßenständen gefuttert. Die sind nicht nur super lecker, sondern auch noch billiger als die Restaurants am Bahnhof, für die man direkt bei Ankunft mit dem Bus Werbezettel in die Hand gedrückt bekommt. Im kleinen Einkaufszentrum findet man auch einen Supermarkt, günstige Kleidung und Markenklamotten (viele allerdings zu europäischen Preisen). Hier gibt es so gut wie keine Touristen und man kann das echte Leben der Thailänder beobachten. Schlendert einfach mal die Straße entlang und lasst die Eindrücke auf euch wirken.

christin

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